Märchen faszinieren mich schon seit langem, und seit langem hatte ich den Wunsch, einmal ein Märchenstück zu schreiben. Im Grimms-Märchen-Jahr 2013 habe ich mir diesen Wunsch erfüllt. Herausgekommen ist eine Komödie, die alles bietet, was des Märchenfreunds Herz begehrt: schöne Prinzessinnen, sprechende Tiere, magische Gegenstände – alles mit einem Augenzwinkern und gar manchen Anspielungen auf aktuelle Situationen serviert.
Zum Stück:
Schlechte Aussichten für Prinzessin Protzwitha die Prunkvolle: Ihr Vater Prasswig der Bodenlose hat ihr ein marodes, nahezu bankrottes Königreich hinterlassen. Von der guten Fee gibt es nichts mehr geschenkt – und ein Darlehen mit Märchenzins zurückzuzahlen, ist gar nicht so einfach. Außerdem sitzen der Prinzessin Stiefmutter Nährtrude die Rührige und Stiefschwester Faulrun die Saumselige im Nacken, und auf dem herbeigerufenen Märchenprinzen Mutlos von Zauder liegt ein Fluch. Zum Glück weiß Finanzmieze Klemmhilde Rat – aber ob der auch wirklich so gut ist?
Seit 2008 mischt „kWerTheater“ die Südtiroler Theaterszene gehörig auf: Nach der Neubearbeitung von Shakespeares „Othello“ hat die Gruppe mit vielbeachteten Uraufführungen von sich reden machen: 2010 ging es im fesselnden Drama „Eingeklemmt“ um die sich wandelnden Lebenswelten junger Erwachsener, 2011 folgte die unter die Haut gehende Tragödie „Korea“ über eine junge Frau und ihre tödliche Erbkrankheit Chorea Huntington, und 2012 begeisterte die globalisierungskritische Komödie „Die Glückskekse“ das Publikum. Damit hat das ambitionierte Ensemble den souveränen Umgang mit den verschiedenen Facetten der Theaterkunst höchst eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Gruppe aus jungen Erwachsenen und alten Hasen der Volksbühne Naturns besticht dabei vor allem durch die besonders glaubwürdige Darstellung menschlicher Situationen und Psychogramme.
Zum fünfjährigen Bestehen der Gruppe wartet die Dramatikerin Selma Mahlknecht nun mit einem Stück ganz besonderer Art auf: „Die Prinzessin in der Krise“ ist eine Komödie, die als Märchen daherkommt, dabei aber viel tiefer geht und uns wichtige Aspekte der Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise humorvoll vor Augen führt. Egal, ob es um den Streit mit Gezwergschaftsvertreter Ramschbert, um die Entlassung des Hofstylisten Haarbrecht als Sparmaßnahme oder um die Privatisierung ihres Königreichs geht, Prinzessin Protzwitha lässt nichts unversucht, um die Krise zu meistern. Ganz, wie im wirklichen Leben. Und am Ende geht alles gut aus. Zumindest im Märchen.
Darsteller:
Magdalena Platter, Katharina Mölk, Ruth Kofler, Patrycja Pierchala, Martina Gögele, Elisabeth von Leon, Florin Pöder, Hartmann Raffeiner, Theo Mair, Andreas Bertoldi
Premiere war am 10. Oktober 2013 im Pfarrsaal von Naturns, weitere Aufführungen am 12., 16., 18. und 23.10. um 20h
und am 13. und 20.10 um 18h.
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