Was passiert, wenn jemand aus unserer Mitte plötzlich zum Pflegefall wird? Nina ist gerade 25 geworden. Sie und ihre Freunde haben ihr ganzes Leben vor sich. Plötzlich aber tritt eine tödliche Krankheit in ihr Leben: Chorea Huntington. Für Nina ein Schock. Mit einem Schlag sind alle Zukunftspläne über den Haufen geworfen. Auch ihre Freunde wissen nicht, wie sie mit der neuen Situation umgehen sollen.
Liebe, Freundschaft, Krankheit, Tod:
Das neue Stück von Selma Mahlknecht legt schonungslos den Finger in die Wunde.
Mit diesem Stück wurden wir nach Taufkirchen/Vils (D) eingeladen, um dort vor Fachpublikum aufzutreten - für uns alle ein bewegendes Erlebnis.
Inhalt:
Ihr Leben fängt gerade erst an: Nina ist Mitte zwanzig, hat ihr Studium abgeschlossen und will nun mit der Arbeitssuche beginnen. Ihre Mitbewohnerin und beste Freundin Tilli unterstützt sie. Dabei sind Tillis Motive nicht ganz uneigennützig: Sie hofft, dass Nina bald aus der Wohnung auszieht, damit Tillis Freund Hannes einziehen kann. Auch Tilli und Hannes sind nämlich dabei, die Weichen für ihr weiteres Leben zu stellen. Nina und ihr Freund Paul hingegen sind beziehungsmäßig in einer Sackgasse gelandet: Schon länger möchte sich Paul von Nina trennen, hat aber bisher noch nicht den Mut aufgebracht, es Nina zu sagen. Und nun wird auch noch Ninas Schwester Eva erwartet, die sich zusammen mit ihrer Freundin Gunda einen Lebenstraum erfüllt und eine Weltreise startet, deren erste Station die WG von Tilli und Nina ist. Als die beiden jungen Frauen eintreffen, merken sie rasch, dass mit Nina etwas nicht stimmt, und Eva kommt ein furchtbarer Verdacht. Es stellt sich heraus, dass Nina an der unheilbaren Huntington Krankheit leidet, die innerhalb weniger Jahre zum Tod führen wird. Plötzlich stehen im Freundeskreis alle Beziehungen auf einer harten Bewährungsprobe: Was wird nun aus den Lebensentwürfen der Einzelnen, die doch gerade erst so richtig durchstarten wollten?
Hintergrund:
In „Korea“ geht es um die Frage der Verantwortung, die man nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere trägt, um die Frage der Selbstbestimmtheit und um die so häufig verdrängte Frage: Wie gehen wir mit Leiden, Krankheit und Tod um?
Während in der Öffentlichkeit bei der sogenannten Pflegedebatte das Hauptaugenmerk auf der „Überalterung der Gesellschaft“ und deren Folgen liegt, soll „Korea“ zeigen, dass letztlich niemand von Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Tod gefeit ist, auch junge Leute nicht, die sich oft mitten im Leben wähnen. Hierbei werden auch unangenehme Themen angesprochen, etwa die Frage, wer sich die Pflege der Sterbenskranken „aufhalsen“ soll – eine Frage, die heute aktueller denn je ist.
Das Stück legt somit den Finger in die Wunde und zeigt, was verdrängt und todgeschwiegen wird: Keiner von uns kann sich der Auseinandersetzung mit unserer Sterblichkeit entziehen.
Mit dem Thematisieren der Huntington-Krankheit wird zudem ein tabuisiertes Leiden angesprochen, das im Bewusstsein unserer Gesellschaft kaum verankert ist und nur selten ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt wird.
Infos zur Huntington-Krankheit findet man unter anderem auf der Homepage der Huntington Hilfe Tirol.
Auf dem YouTube-Kanal von kWerTheater kann man ein paar Eindrücke vom Stück bekommen:
Aufführungen:
Premiere: 8.September 2011
im Pfarrsaal von Naturns
Weitere Aufführungen in Naturns:
am 10., 11., 14., 16. und 17. September jeweils um 20:30h
Aufführung im Haus Unterland in Neumarkt:
am 22.September um 20:30h
Gastspiel im Bürgersaal in Taufkirchen/Vils (D):
am 5. Mai 2012 um 11h