Zum Stück:
Südtirol in nicht allzu ferner Zukunft: Das Land ist fest in chinesischer Hand und heißt nun „Chi Lool“. Statt der vertrauten Apfelwiesen prägen Reisfelder das Bild. Vom einstigen Wohlstand ist nicht mehr viel zu spüren: Arbeit findet man höchstens als Chinese in einem der vielen Chinarestaurants von Konzernchef I Gang Long, wie Udo, der als „Hu Dong“ einen bescheidenen Aufstieg gemacht hat. In Udos Filiale „Zum Lachenden Drachen“ isst man die beste Peking-Ente weit und breit. So ist der „Lachende Drache“ zum Treffpunkt geworden, wo der ehemalige Weinbauer Rochus seine Depression mit Pflaumenwein begießt und der Polizist Norbert nach geheimnisvollen Glückskeksen fahndet, die der perspektivenlosen Jugend kurze Momente der Euphorie bescheren. Die umtriebige Polin Tatjana Krachova unterdessen, die einst als Putzfrau nach Südtirol kam, hat ein Institut für Umschulungswillige eröffnet. Sie bietet unter anderem auch Grundkurse für junge Frauen an, die sich betuchte Ausländer angeln wollen, um ihre Zukunft zu sichern. Aktuell sucht der schwerreiche russische Oligarch Igor Polyschmattov eine Gefährtin, und Fiona, Biggi und Andi drücken eifrig die Schulbank, um in die engere Wahl zu kommen. Doch bis es soweit ist, müssen die Figuren dieses absurd-witzigen Stücks einige Turbulenzen überstehen, und bis zum Schluss kommt sowieso alles anders, als man denkt...
„Die Glückskekse“ ist eine freche Komödie, in der einige aktuelle Tendenzen augenzwinkernd auf die Schippe genommen werden. Vor allem geht es darum, einen Perspektivenwechsel zu vollziehen und aufzuzeigen, wie die Situation aktuell in vielen Ländern der Erde ist, in denen die Menschen unter Fremdherrschaft, Anpassungszwang und Auswanderungsdruck leiden. „Chi Lool“ ist daher weniger ein Zukunftsbild Südtirols, sondern eine Projektionsfläche für Zustände, die Menschen weltweit erleben.
Skurrile Figuren, Herz-Schmerz, surreale Situationen und ein guter Schuss schwarzer Humor garantierten einen Theaterabend, bei dem jeder auf seine Kosten kam - die fast durchwegs ausverkauften Aufführungen bestätigten dies.
Für die Besetzung konnten wieder bewährte Kräfte aus vergangenen Produktionen, aber auch neue Gesichter gewonnen werden. Für manche “alte Hasen” war es die erste Komödie, in der sie auftreten - und man sah ihnen den Spaß daran an!
Es agierten: Patrycja Pierchala, Elisabeth von Leon, Magdalena Platter, Petra Wieser, Katharina Mölk, Irene Sanmartino, Theresa Bonell, Ruth Kofler, Andreas Bertoldi, Theo Mair, Karl Pircher, Hartmann Raffeiner, Simon Pranter, Hermann Fliri, Willi Bonbizin.
Aufführungen:
Premiere: 6. September 2012 um 20h
im Pfarrsaal von Naturns
Weitere Aufführungen:
am 8., 11., 14., 15. und 18. September 2012
jeweils um 20h
und am Sonntag, 16. September um 17h
Hier geht es zu ein paar Bildern!
und hier gibt es die Rezension in der Südtiroler Theaterzeitung: