Mein vierter Roman hätte eigentlich mein erster werden sollen: Mit der Arbeit an “Luba und andere Kleinigkeiten” habe ich 2007, direkt nach der Veröffentlichung “Im Kokon” , begonnen. Damals hieß das Projekt noch “Interviews mit Bernadette” - wer den Roman liest, wird sehen: aus gutem Grund. Die etwas schrullige Radioreporterin Luba erfährt, dass sie schwanger ist. Damit steht für sie plötzlich alles auf dem Prüfstand: ihr bisheriges Leben und ihre zweifelhafte Karriere, ihre Beziehung zu Horst, den sie liebt, aber lange nur als Partner auf Zeit behandelt hat, aber auch ihr Verhältnis zu ihrer Familie. Als Redakteurin der Sendung “Interview Today” führt sie viele Gespräche, jedoch nicht nur mit Prominenten, Freunden, Verwandten und Bekannten, sondern auch mit dem Pünktchen, das in ihr zu wachsen begonnen hat, und dem sie den Namen Bernadette gibt.
Ich werde immer wieder gefragt, wie Luba sich so sicher sein kann, dass ihr Kind ein Mädchen ist - doch das ist überhaupt nicht das Thema. Das Kind kann durchaus auch ein Junge sein. Luba nennt es Bernadette, um eine Gegenfigur zu haben, mit der sie Zwiesprache halten, eine Gegenfigur, in der sie sich auch selbst spiegeln kann - sehr häufig malt sich Luba aus, wie es wohl wäre, wenn Bernadette ein Kind wie sie werden würde.
Das Buch beschreibt lediglich die zwölf Tage von Lubas Entdeckung der Schwangerschaft bis zu dem Moment, an dem sie ihrem Partner Horst davon erzählt, doch es greift weit zurück in die Vergangenheit und entwirft Zukunftsszenarien für Lubas Mutter-Ich. Man lernt die Protagonistin sehr gut kennen, ihre Skurrilität, ihre Überdrehtheit, ihren sprühenden Humor, aber vor allem auch ihr großes Herz.
Am Ende habe ich fast zehn Jahre mit Luba verbracht, denn auch während ich an anderen Büchern geschrieben habe, war sie immer in meinem Hinterkopf. Sie ist mir dadurch sehr vertraut und lieb geworden, und ich habe ihr am Ende sogar ein Lied gewidmet - Lubas liebes Lied. Hier kann man es anhören und anschauen.
Luba und andere Kleinigkeiten ist mein vielleicht witzigstes Buch, voller Situationskomik, Sprachspiele und Albernheiten. Aber es ist auch ein Buch über das Leben und die Liebe und darüber, wie man trotz aller Unzulänglichkeiten, Enttäuschungen und Rückschlage das Glück finden kann.