Die Prüfung
Die Prüfung
Die Pruefung
Es war Dr. Czerny, der die Rede hielt. „Auch ich“, begann er, „bin einer von den vielen“, aber ich hörte nicht recht zu. Die Dahlien, die er mir in den Arm drückte, waren wundervoll, und mein Lächeln hielt an, bis ich im Fond des Taxis saß. Dann fiel alles von mir ab, und ich weinte, konnte endlich weinen, und es war wegen der Blumen, wegen des langen Abends und überhaupt. Am nächsten Morgen ging ich auf den Dachboden, um die alten Bücher hervorzukramen, die Einträge zu studieren. Während ich die Seiten durchblätterte, wünschte ich, ich wäre eine weniger penible Archivarin meines Lebens gewesen. Doch ich fand alles vor, alle Daten, alle Namen.
Im Juli 1964 war Paula Czerny zum ersten Mal zu mir gekommen. Therese Blatter hatte mich weiterempfohlen, sogar das stand notiert. Paula war eine rosige junge Frau, deren Schüchternheit etwas Nobles hatte und ganz anders war als die Befangenheit einfältiger Mädchen vom Lande, mit denen ich sonst Umgang pflegte. Sie hatte erst kürzlich geheiratet, erzählte sie errötend, ihr Gatte war Kaufmann und etliches älter als sie. Mehr erfuhr ich bei dieser ersten Begegnung nicht, doch Paula lud mich in ihre Wohnung ein, eine Geste, die ich von meinen übrigen Kundinnen nicht gewohnt war. Etwas überrascht sagte ich zu und fand mich kaum eine Woche später im großzügigen Vorgarten eines prächtigen Hauses, das sich die verschiedenen Mitglieder der Familie Czerny teilten. Paula und ihr Mann bewohnten den ersten Stock, und ich erfuhr sie als überaus feinfühlige und kunstsinnige Menschen, die mit derselben freundlichen Gelassenheit, mit der sie Tee anboten oder über die Werke von Stefan Zweig sprachen, auch allem anderen in ihrem Leben zu begegnen schienen. Kurz, ich war sehr angetan und wohl auch ein wenig geschmeichelt, dass dieses feine Ehepaar sich mir anvertraute. Ich habe mich in den Jahren danach immer wieder gefragt, ob schon in dieser frühen Sympathie für die Czernys der Keim begraben lag für alles, was danach geschah, wie mir überhaupt wieder und wieder der quälende Zweifel zu schaffen machte, ob es denn wirklich jemals in meiner Hand gelegen hatte, irgendetwas zu ändern. Die Verkettung der Umstände erschien mir jedoch auch später so zwingend und unvermeidlich, dass ich in religiöseren Momenten den Finger einer viel mächtigeren Hand zu erkennen meinte, der meinen Weg gewiesen hatte.
Über das Vorgehen waren wir uns bald einig gewesen: Da bei Paulas kräftiger Konstitution keine Komplikationen zu erwarten waren, schien eine Hausgeburt empfehlenswert. Beim Einsetzen der Wehen wollte Paula mir einen Wagen schicken, mit dem ich in kurzer Zeit die Wohnung erreichen konnte, dann würden die Dinge ihren gewohnten Gang nehmen. Weiters verblieben wir so, dass Paula sich in den kommenden Monaten der Schwangerschaft regelmäßig bei mir zu Vorsorgeuntersuchungen einfinden würde, ein Prozedere wie bei Hunderten junger Frauen zuvor. Als ich das Haus verließ, deutete nichts darauf hin, dass in diesem Fall irgend etwas anders als bei allen anderen verlaufen sollte, und ich verwendete auch keine weiteren Gedanken darauf.
In meinen Aufzeichnungen sind Paulas Besuche am 18. August, am 3. Oktober und am 12. November vermerkt, stets mit einigen kurzen Stichworten zu ihrer Befindlichkeit. Es gab keine Auffälligkeiten. In derselben Zeit erhielt ich Besuch von vielen anderen Schwangeren, und nur bei sorgfältigerem Überprüfen meiner Notizen stoße ich auf den Namen Emilia Fonta. Auch bei ihr war alles planmäßig und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Sie war ein etwas schmächtiges Mädchen mit einem langen Bauerngesicht, das durch mangelnde Schulbildung und eintönige Arbeit den Eindruck einer gewissen Retardiertheit vermittelte. Der Vater ihres Kindes war unbekannt, es mag ein Bursche aus der Nachbarschaft gewesen sein, aber auch eine Vergewaltigung innerhalb der Familie war denkbar. Solche Fälle waren mir schon zuhauf begegnet, ich blieb diskret und stellte keine weiteren Nachforschungen an, so sehr ich Mädchen wie Emilia Fonta auch bedauern mochte. Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass Paula und Emilia jemals irgendetwas verbinden würde.
An den übrigen Verlauf des 19. Januars 1965 kann ich mich kaum noch erinnern, weder, ob es ein kalter oder milder Wintertag, noch, ob er von besonderen Vorkommnissen geprägt war. Die letzten Stunden dieses und die ersten des folgenden Tages jedoch haben sich in meinem Gedächtnis so lebendig und unauslöschlich eingebrannt, dass ich selbst heute noch nach manchen Nächten glaube, sie gerade erst erlebt zu haben.
Gegen Abend war Paula zu mir gekommen. Der Besuch war nicht vereinbart gewesen und traf mich unvorbereitet. Etwas beschämt räumte ich die Reste eines aufgewärmten Nudelauflaufs vom Tisch und bat Paula, Platz zu nehmen. Sie war bleich und unruhig. Sie erzählte, dass ihr Mann auf Geschäftsreise sei, nur wenige Tage, gewiss, aber das bedrücke sie so sehr, dass sie nicht mehr schlafen könne. Außerdem habe sie den Kontakt zum Kind verloren. Diese Formulierung hat sich mir besonders eingeprägt, weil in ihr Paulas Verständnis von Mutterschaft mitschwang. Sie hatte mich schon bei früheren Gelegenheiten darauf hingewiesen, dass sie das Ungeborene durchaus bereits als eigenständige Person, mehr noch, als Persönlichkeit betrachte. Sie hielt stumme Zwiesprache mit ihm, versuchte zu erspüren, was ihm gut tat und ob es sich wohl fühlte. Seit einigen Tagen aber war dieser Dialog verstummt. Paula vernahm nur eine große Stille in sich, eine „tönende Halle“, in der das Echo ihrer Rufe verklang. Ich versuchte sie zu beruhigen. Gewiss fühlte sie sich durch die Reise ihres Mannes nur einsam und überfordert, möglicherweise, und hier griff ich ihr Vokabular auf, möglicherweise reagierte auch das Kind auf das Fehlen des Vaters. Doch Paula war nicht davon abzubringen: Das Kind in ihr schwieg. Als sie zu weinen begann, bot ich ihr an, ein Taxi zu rufen. Sie jedoch lehnte ab. Eine Viertelstunde später bat sie mich, über Nacht bleiben zu dürfen. Meine Nähe heimele sie an, vielleicht könne sie hier sogar schlafen. Ich richtete ihr also ein Lager in meinem Wohnzimmer, und ehe sie sich hinlegte, drückte sie mir dankbar die Hand. Gegen halb zwölf wünschten wir uns eine gute Nacht. Danach lag ich noch ein wenig wach, ehe ich das Licht auslöschte. Wenige Minuten nach eins hörte ich Paula rufen. Die Wehen hatten plötzlich eingesetzt. Ich eilte zu ihr und versuchte, sie zu beruhigen. Sie blieb sehr gefasst und folgte genau meinen Anweisungen. Ich riet ihr, zwischen den Krämpfen ein wenig herumzugehen. Immerhin konnte es noch Stunden dauern, bis die eigentliche Geburt erfolgte. Dann kochte ich uns Tee. Da läutete es an der Tür. Ich sah zur Uhr: noch nicht zwei. Als ich öffnete, stand Hilde Fonta vor mir, Emilias Mutter. Sie trug eine dicke Winterjacke, unter der eine geblümte rosarote Kleiderschürze hervorlugte, und dazu ein Gesicht, das in allen Situationen verdrossen und bitter wirkte. Emilia gehe es sehr schlecht, sagte sie mir in ihrer trockenen Art, ich müsse ihr helfen. Damit wies sie auf einen Leiterwagen, den sie mitgebracht hatte. Auf ihm lag Emilia mit schmerzverzerrtem Gesicht. Es stellte sich heraus, dass sie schon den ganzen Tag in den Wehen gelegen hatte, zu denen hohes Fieber gekommen war. Ihre Mutter fand sie erst spät in der Nacht in einer Ecke des Heuschobers, in die sich Emilia „wie eine werfende Katze“ zurückgezogen hatte. Trotz des erbärmlichen Zustands ihrer Tochter hatte sie zunächst noch abgewartet, mich einzuschalten. Die Natur könne das gewöhnlich auch ohne Hebammen, erklärte sie mir. Ich wollte ihr nicht weiter zuhören und herrschte sie an, mir zu helfen, Emilia ins Haus zu schaffen. Hilde packte ihre schlaksige Tochter bei den Beinen und hörte nicht auf zu reden. Sie beschimpfte das Mädchen, das bereits delirierte, als faul und nutzlos und warf ihm vor, nur Ärgernis zu bereiten. Ich war abgestoßen und wütend und hätte Hilde gerne des Hauses verwiesen, doch ich brauchte sie. Wir legten Emilia in mein Bett und ich untersuchte sie. Das Kind hatte sich nicht richtig gedreht, und ich musste rasch handeln. Zuerst aber wollte ich Hilde loswerden, und ich schickte sie ins Wohnzimmer, um nach Paula zu sehen. Dann sollte sie Wasser aufstellen. Um Viertel nach drei stand Paula plötzlich in der Tür. Sie war totenbleich und hatte einen verstörten Blick in ihren aufgerissenen Augen. „Ich sterbe“ flüsterte sie fast tonlos, „ich sterbe“. Dann murmelte sie etwas von den Farben, die ganz anders seien. Ich lief zu ihr und begleitete sie zurück zu ihrem Lager. Es gab keinen Zweifel: Auch Paula würde ihr Kind noch in dieser Nacht zur Welt bringen, und auch diese Geburt würde schwierig sein. Mehr noch als das aber beunruhigte mich der Gedanke, dass der einzige Mensch, der mir beistehen konnte, Hilde Fonta war. „Keine Sorge“, sagte die, „wir werden die kleinen Ratten schon aus ihren Löchern holen.“
Um vier hatte ich Emilia entbunden. Während ich das Kind in die Küche trug, wo wir alles Nötige bereitgestellt hatten, wies ich Hilde an, ihrer Tochter, die kaum bei Bewusstsein war, nicht von der Seite zu weichen. Hilde zuckte so gleichmütig mit den Schultern, als hätte ich sie zu einer kranken Kuh beordert. Ich sah mir das Kind an. Es war gesund und sogar recht kräftig, was ich bei Emilias Konstitution keineswegs erwartet hatte. Ich hätte den Knaben wohl als Wonneproppen bezeichnet, wenn er nicht in diese unglückliche Familie hineingeboren wäre. Mitleidig legte ich ihn in die leere Schublade, die wir zur Wiege umfunktioniert hatten, und begab mich zu Paula. Wenig später war auch ihr Kind geboren, auch dieses war ein Junge, und auch ihn trug ich in die Küche. Ich bemerkte gleich, dass es um ihn weit weniger gut bestellt war als um den kleinen Fonta. Paulas Kind war ein dünnes Fröschchen, das nicht nur wegen seiner zu frühen Geburt einen kränklichen Eindruck machte. Ich legte es zu dem anderen in die Wiege. Erst jetzt bemerkte ich die Erschöpfung, die mich immer mehr durchdrang. Da lagen sie, die beiden Knaben, im Abstand von wenigen Minuten geboren. In meiner schon bis dahin weit reichenden Erfahrung war mir noch niemals etwas Derartiges begegnet. Ich ahnte, dass es nicht nur ein Zufall gewesen war, der diese beiden Frauen auf so verhängnisvolle Weise zusammengeführt hatte. Während ich die zwei Neugeborenen betrachtete, drängte sich mir ein Gedanke zunehmend übermächtig auf: Das ist ein Zeichen. Und ich musste dieses Zeichen erkennen und ihm Folge leisten.
Es war alles so augenfällig. Paulas Sohn würde niemals ganz gesund werden. Seine Eltern würden sich rührend um ihn kümmern und ihm alles an Pflege und Liebe angedeihen lassen, was in ihrer Macht stand. Lebhaft hatte ich die Bilder vor mir, sah Paula den Kinderwagen durch die Straßen schieben, sah ihren Mann teure Ärzte bezahlen. Es würde alles umsonst sein. Dieses Kind würde ein Krüppel bleiben, sein Leben lang.
Und auf der anderen Seite der kleine Fonta, geworfen in eine Familie von grobschlächtigen Bauern. In der erstickenden Enge ihrer Kammern würde er aufwachsen zwischen Brutalität und Inzest, vernachlässigt und misshandelt. Seine kräftige Natur würde ihm das Überleben ermöglichen, doch er würde stumpf werden und tierisch wie alle anderen rings um ihn.
Es gab keinen Ausweg für die beiden Knaben. So und nicht anders würde ihr Leben verlaufen, darüber gab es keinen Zweifel. Zu oft schon hatte ich ähnliches erlebt, um mich belügen zu können.
Da hörte ich Paula, die mit schwacher Stimme nach mir rief. Sie wollte ihr Kind sehen, ihren Erstgeborenen. Ich zögerte keine Sekunde. Ich hob den kleinen Fonta aus dem Bettchen und legte ihn Paula in den Arm.
Später habe ich mich immer wieder gefragt, wie es möglich war, dass ich nicht einen kurzen Moment lang zauderte. Ich hätte stocken müssen, innehalten, ehe ich das Kind nahm. Doch da war nichts. Am nächsten Morgen schickte ich die beiden Frauen nach Hause und fühlte nicht die Spur einer Schuld. Auch in den folgenden Monaten schwieg mein Gewissen. Ich sah die Kinder heranwachsen. Im Hause Czerny gedieh der Junge prächtig, seine stolzen Eltern förderten ihn nach Kräften. Der schwächliche Knabe bei Fontas hatte einen schweren Stand. Sein Großvater sperrte ihn stundenlang in den Hühnerstall oder in die Scheune und verprügelte ihn, wenn er, was häufig geschah, in die Hosen genässt hatte. Manchmal, wenn ich am Fonta-Hof vorbeikam, sah der Junge mit seinen stupiden Krötenaugen herüber. Ich winkte ihm zu, doch er stand nur starr wie ausgestopftes Wild. Ich ging weiter, bestärkt im Gedanken, damals das Richtige getan zu haben.
Im Jahr 1993 promovierte Rafael Czerny zum Arzt der allgemeinen Medizin. Er hatte alle Klausuren mit Auszeichnung bestanden. Seine Eltern luden auch mich zur Feier ein. Als ich ihre Karte in den Händen hielt, durchzuckte mich zum ersten Mal ein neuer Gedanke. Was, wenn es eine Prüfung gewesen war? Ich hatte das Augenfällige, das zwingend sich Aufdrängende getan. Ich hatte die Entscheidung der Natur, die Entscheidung Gottes womöglich, durchkreuzt. Hätte ich mehr vertrauen sollen? War es nicht anmaßend gewesen, zu glauben, besser zu wissen, was für die Kinder gut war, als die Natur, als Gott?
Ich war nie ein sehr spiritueller Mensch gewesen, doch eine gewisse Frömmigkeit war mir bereits in meiner Kindheit mitgegeben worden. Ehrfurcht vor der Schöpfung war stets eines meiner größten Anliegen gewesen, hatte mich zur glühenden Abtreibungsgegnerin gemacht, trotz, oder vielleicht auch gerade wegen meines Berufs. Jetzt hatte ich selbst die Schöpfung missachtet, ihr ins Handwerk gepfuscht. Jahrelang hatte ich geglaubt, im Recht zu sein. Alle Zeichen hatten doch darauf hingedeutet, die Anhäufung der Zufälle war zu bestechend gewesen: ein höherer Wille hatte mich als Instrument benutzt. Jetzt aber wich meine Gewissheit.
Freilich, diese plötzlich auftretende Unsicherheit blieb nur eine Randerscheinung, eine kurze Eintrübung in meinen Tagen. Rafael machte sich als herausragender Mediziner einen Namen, rettete Leben. Ich hatte der Stadt einen Wohltäter geschenkt. Das genügte, um alle aufkommenden Gewissensbisse ruhig zu stellen. Als die Stadt jedoch beschloss, unter anderem aus dem oben angeführten Grund meinen Abschied aus dem Dienst im großen Stil zu feiern, wurde mir wieder mulmig. Ich hatte so viele Kinder zur Welt gebracht und mich dabei als Hilfe für die Gebärenden verstanden. Wirklich? Oder war nicht der Dünkel dazugekommen, für die werdenden Mütter unentbehrlich zu sein?
Die Natur könne das gewöhnlich auch ohne Hebammen, hatte Hilde Fonta gesagt. Dieser verletzende Satz – er stimmte. War ich deswegen überheblich geworden, hatte ich deswegen gegen den Willen der Natur entschieden? Aus Trotz?
Wenn ich erneut vor der Wahl stünde, erneut in den frühen Morgenstunden des 20. Januars 1965 vor den beiden Säuglingen, erneut Paulas schwachen Ruf im Ohr – ich wüsste nicht mehr, wie ich entscheiden müsste. Was mir damals so selbstverständlich erschienen war, das gesunde Kind der treusorgenden Mutter in den Arm zu legen, es würde mir heute nicht mehr gelingen. So häufig habe ich es durchgespielt, habe Paula den kranken Sohn gebracht, ihr enttäuschtes und zugleich entschlossenes Gesicht gesehen, mit dem sie sich trotz allem für dieses Kind entscheidet. Habe den kräftigen Jungen vom betrunkenen Fonta prügeln lassen, habe ihn verstockt und unzugänglich werden sehen, habe ihn als Kleinkriminellen die Straßen unsicher machen lassen. So hätte es sein sollen, denke ich mir dann, so wäre es richtig gewesen. Dann wieder höre ich vom jungen Familienvater, dem Dr. Czerny das Bein und die Arbeitskraft gerettet hat. Doch solche Nachrichten beruhigen mich nicht mehr. Die Natur hatte mich auf die Probe gestellt. Hatte ich sie bestanden?
Die Dahlien, die ich bekommen habe, leuchten wie flammende Sterne. Für mein Wohnzimmer sind sie fast verschwendet. Ich nehme sie aus der Vase und wickle sie in Papier. Dann fahre ich hinaus auf den Friedhof. Dort lege ich den Strauß auf das Grab von Emilia Fonta und ihrem unglücklichen Sohn, dessen Tod sie nur um wenige Monate überlebt hat. Die sprühenden Farben der Blumen werfen einen warmen Schimmer auf den lieblosen Stein, der den Fontas gesetzt ist. Zum ersten Mal ist ihr Grab das schönste in der Reihe.
erschienen in „Literatur am Samstag“, Dolomiten, 2007